Montoro, ein Dorf mit 9500 Einwohnern, liegt im östlichen Teil der Provinz Cordoba, 195 m über dem Meeresspiegel und umgeben vom Fluss Guadalquivir.
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Panoramablick auf Montoro |
Seine Geschichte reicht bis in die späte Jungsteinzeit beziehungsweise frühe Kupferzeit zurück, wie sich aus den in Cerrillo del Moro und Palomarejo gefundenen Äxten schließen lässt. Es scheint jedoch wahrscheinlich, dass der erste Stadtkern von den Turdulos aus Beturia gegründet wurde, wenn auch der Fund von etwa achtzig Symbolen, Hieroglyphen und gemalten Figuren, die anderen Funden aus Westsibirien und Nordchina ähneln, auf die Anwesenheit von Volksstämmen asiatischer Herkunft hinweisen könnte.
Die phönizischen und griechischen Geschichtsschreiber Plinius und Ptolomäus und der Itinerarius Antonius bezeichnen sie mit den Namen Aipora, Ypora und Aypora, was auf Griechisch ursprünglich "Himmelsausguck" beziehungsweise "Dorf auf einem Berg" bedeutet. Zu späterer, römischer Zeit hieß sie Epora und Republica Eporense, und war eine der drei unabhängigen Städte Hispaniens, denen eine eigene Münzprägung erlaubt war und mit Rom in einem Bündnis stand. Während der späteren, fünf Jahrhunderte dauernden Besetzung durch die Araber wurde sie Bayyana genannt.
Montoro wurde im Jahre 1240 endgültig von Ferdinand dem Dritten wiedererobert.
Im Jahre 1628 wurde das Herzogtum von Montoro gegründet, das dem Graf-Herzog Conde-Duque de Olivares zugeschlagen wurde.
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König Philipp der Vierte hielt mit seinem Gefolge beim heutigen Realejo, um die Schönheit dieser vom Fluss Guadalquivir umgebenen Stadt zu betrachten. Die Flussufer werden durch eine majestätische Brücke verbunden, die "de las Doncellas" (Brücke der Jungfrauen) beziehungsweise "de las Donadas" (Brücke der Stiftungen) genannt wird, da ihr Bau durch Schmuckspenden von Jungfrauen des Dorfes ermöglicht wurden.
Der jetzige Name, Montoro, ist eine Verbindung aus den Wörtern "Monte del Toro" (Berg des Stieres) und, obwohl man den Ursprung des Namens nicht genau kennt, zieren entsprechende Symbole das Stadtwappen.
Montoro schaut nach Norden und ist das Tor zur Sierra Morena. Der wirtschaftliche Hauptpfeiler ist die Landwirtschaft, und insbesondere der Anbau des Olivenbaums. Es gibt insgesamt 22558 Hektar an Olivenbaumpflanzungen (2 % der gesamten in Andalusien), von denen sich 75 % in der andalusischen Hochebene befinden. In der Ölproduktion nimmt es eine der ersten Positionen unter den Dörfern Andalusiens ein.
Als Standort von sieben Ölfabriken und einer bedeutenden, mit der Olivenverarbeitung zusammenhängenden Nebenindustrie, ist es nicht verwunderlich, dass alle zwei Jahre in diesem Dorf längst die berühmte Messe rund um die Olivenverarbeitung -"Feria del Olivo"- stattfindet.
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